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1341. vor September 28. Prag.

König Johann v. Böhmen befahl auf die Beschwerde der Bresl. Ratmannen über den Inquisitor Johann v. Schwengfeld, der sie durch sein ungerechtes Vorgehen gegen sie (s. Reg. 6654) zu Ketzern machen wolle, den in Neisse befindlichen geistlichen Administratoren des vakanten Bresl. Bistums, den Bresl. Domherren Propst Heinr. v. Baruth u. Scholastikus Apeczko, einige der Ihrigen (de suis) mit dem gen. Inquisitor zu sich nach Prag zu senden, wo er diese Zwistigkeiten untersuchen u. beilegen wolle [Die Veranlassung, daß der König diesen Streit vor sein Forum zog, hatten eigentlich die Inquisitoren dadurch, daß sie in der Inquisitionsurk. (Reg. 6654) die weltliche Macht zu Hilfe riefen, selbst gegeben]. Zwecks sicheren Geleites derselben gebot er dem Breslauer Landeshptm. u. den Bresl. Bürgern, sie zu begleiten u. Frieden zu halten, worauf der Bresl. Ldshptmann Konrad v. Falkenhayn den gen. Inquisitor, dessen Begleitung u. auch einige Bresl. Bürger nach Prag geleitete, wo der König am 27. Sept. 1341 die Verhandlungen mit ihnen begann, die durch die am nächsten Tage erfolgte Ermordung des Inquisitors (s. Reg. 6676) unterbrochen wurden.

Chronica principum Poloniae bei Stenzel, Script. rer. Sil. I, 135 f. Vgl. dazu Klose, Von Breslau. Dokumentierte Geschichte II, 167; Stenzel, Geschichte Schlesiens I, 170; Heyne, Bistumsgesch. I, 746; Grünhagen, König Johann u. Bischof Nanker, S. 89.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.